Allgemeinbildung

Allgemeinbildung bezeichnet den Gedanken einer Bildung für die Allgemeinheit (d.h. gleiches Wissen für jedermann). Diese Definition der Allgemeinbildung stammt aus der Zeit der Aufklärung, bzw. des Humanismus. In der heutigen Zeit wird der Begriff Allgemeinbildung jedoch häufig als Synonym für den Bildungskanon gebraucht, d.h. man spricht von guter Allgemeinbildung, wenn jemand über ein breites allgemeines Wissen verfügt.

Was als Allgemeinbildung als Synonym für den Bildungskanon, definiert wird, hängt stark vom jeweiligen Land bzw. der dortigen Kultur, der Zeit, dem sozialem Umfeld und dem individuellem Wissen ab. In unserer Kultur bezieht sich das Allgemeinwissen auf Sprache, Literatur, Sozialkunde, Geographie, Geschichte, Naturwissenschaften und natürlich Mathematik. Nach Wolfgang Klafki umfasst die Allgemeinbildung aber nicht nur Wissen, sondern auch noch pragmatische Fähigkeiten, sowie ethische, soziale und ästhetische Aspekte.

Geschichtliche Aspekte beim Thema Allgemeinbildung

Der Begriff der Allgemeinbildung stammte aus einer Zeit, als das gesamte Menschheitswissen in einigen wenigen Büchern zusammengefasst werden konnte. Heute ist es einem einzelnen Menschen nicht mehr möglich, das Wissen einer einzelnen Wissenschaft zu Lebzeiten auch nur in größeren Teilen zu erlernen. Allein die Astrophysik, ein kleiner Teilbereich der Physik, produziert derzeit pro Monat etwa 1500 Seiten neues Wissen.

Einen ersten Ansatz zu einer umfassenden Allgemeinbildung formulierte Johannes Comenius, mit dem Ziel, allen alles zu lehren. Ähnlich versuchten die Enzyklopädisten in der Aufklärung alles Wissen zu sammeln und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Dieser Gedanke war insofern revolutionär, da in der damaligen Zeit Bildung nur bestimmten Bevölkerungsschichten bzw. Ständen (Adel und Klerus) vorbehalten war.

Während die Einführung der Schulpflicht im 17. und 18. Jahrhundert in erster Linie auf die Disziplinierung der Untertanen zielte, versuchten Neuhumanisten wie Wilhelm von Humboldt im 19. Jahrhundert mit ihren Schulreformen die für die Emanzipation im Sinne Kants benötigte Allgemeinbildung breiter Schichten zu ermöglichen – und scheiterten. Aus dieser Zeit stammt auch die Idee Allgemeinbildung mit dem Bildungskanon gleichzusetzen, da besonders die Epigonen Humboldts eine Ausschlussthese erschufen, wonach bestimmte Bildungsgüter unrein seien. Es entwickelte sich ein Bildungsbegriff, welcher den klassischen Inhalten Latein, Griechisch und Deutsch im Vergleich zu Naturwissenschaften und handlungsorientiertem Wissen, eine übermäßig hohe Bedeutung zumaß. Das heutige Gymnasium ist, trotz mehrerer Reformen, immer noch an dieser Idee orientiert, was sich z.B. darin äußert, dass an Gymnasien nur wenig anwendungsorientiertes oder berufsrelevantes Wissen vermittelt wird.

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